Jornal Evangélico Luterano

Ano 2010 | número 725

Sexta-feira, 19 de Abril de 2024

Porto Alegre / RS - 22:19

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

S. O. S. - Zeichen überhört?

   S. O. S. – seit alter Zeit ist dies der Hilferuf, den in Not geratene Seeleute aussenden, wenn sie sich ohne fremde Hilfe verloren glauben. “Save Our Souls – rettet unser Leben” – so werden die drei Buchstaben gedeutet. Die Morsezeichen sind leicht zu merken: Drei Punkte, drei Striche, drei Punkte. Sie haben schon manchem Seemann das Leben gerettet.
   Vor einiger Zeit besuchte ich eine der letzten Telegrafistinnen , die es noch im Lande geben dürfte: Dona Dea, ein treues Gemeindeglied in der Gemeinde von Bom Retiro, S.C.. Sie hatte persönlich ein schweres Schicksal, da ihr schon in jungen Jahren ein Bein amputiert werden musste. Trotzdem hatte sie tapfer alle Schwierigkeiten ihres Lebens gemeistert. Ich kannte sie seit langem, und als ich vor ihrer Haustür stand, klopfte ich das SOS-Zeichen – dreimal schnell, dreimal langsam, dreimal schnell.Als sie dann die Tür öffnete, war sie ganz überrascht, als ich ihr sagte, dass ich das SOS-Zeichen geklopft hatte “Man achtet gar nicht mehr darauf”, sagte sie, “weil man es garnicht erwartet. Ich musste das Zeichen auch nie telegrafieren. Wenigstens nicht direkt. Aber manchmal mag es schon in den Telegrammen, die ich absandte, verborgen gewesen sein”.
 

*** Warum hat er das getan? Warum hat er nichts gesagt von seiner Verzweiflung? Haben wir sein SOS-Zeichen überhört? ***

  
  
   Da hatte ich meinerseits etwas zu denken. Auch heute noch gibt es verborgene SOS-Zeichen in Briefen, in Telefonanrufen, in e-mails, die wir von jungen und alten Menschen empfangen. Und es gibt Begegnungen. Menschen haben traurige oder frohe Gesichter. Wir können beobachten, wie sie gehen, wie sie sprechen, wie sie schweigen. Merken wir es vielleicht gar nicht mehr, wenn einer ganz tief in seiner Seele schreit: SOS – rette meine Seele, rette mich, ich werde allein nicht mehr fertig?
Oft versteht oder deutet man dann die Hilferufe erst hinterher. Meist ist es dann schon zu spät. Hat nicht mancher Leser dieser Zeilen schon erschüttert vor der Leiche eines Selbstmörders gestanden und sich selber gefragt: Warum hat er das getan? Warum hat er nichts gesagt von seiner Verzweiflung? War er (oder sie) in letzter Zeit nicht so merkwürdig still? Oder hatte er nicht solch ein trauriges Gesicht? Ja – wir haben manches SOS- Zeichen überhört. Gott sei es geklagt.
   “Soll ich meines Bruders Hüter sein?” fragt Kain. Ja, du sollst deines Bruders Hüter sein. Nicht sein Vormund, sein Kontrolleur, sein Schulmeister. Du sollst sein verstehender Weggefährte sein, sein seelsorgerlicher Helfer, dem er anvertraut, was tief in seinem Herzen nagt und ihn zur Verzweiflung treibt. Du sollst das SOS-Zeichen heraushören aus dem, was er sagt und was er nicht sagt. Nicht nur der Pastor ist berufen, Seelsorger zu sein. Jeder Christ soll und kann auf seine Weise als Seelsorger handeln.
   Und vergessen wir eines nicht. Menschen können nur rechte Seelsorger sein, wenn sie ihr eigenes SOS zu Gott zu schreien gewohnt sind. “Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.” (Ps. 50.15 ). Diese “Telefonnummer Gottes” (5015 - kostenlos!) weiterzusagen und ihr zu Diensten zu stehen – das kann noch heute Menschen aus Sturm und Wellen erretten.

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